Freienseen Dorfschmiede – historische Kunst am Balken
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Geschichtliches zu Freienseen

Freienseen erhielt durch Kaiser Friedrich I – genannt Barbarossa (1122–1190) – den Titel des „Freien Reichsdorfes“. Von da an waren die Einwohner keiner Leibeigenschaft mehr unterworfen und mussten auch keinerlei Frondienste leisten.

Freiheitsliebende „Frääsch“

Durch diesen Umstand verteidigte das Dorf sehr lange Zeit seine Unabhängigkeit, vor allem gegenüber den Laubacher Grafen.

Der Sage nach verteidigten sie Barbarossas Nachtruhe während seines Jagdausflugs, indem sie das Gequake tausender Frösche in den damals umliegenden Seen mit Stöcken, Dreschflegeln und Mistgabeln bekämpften.

Seit jeher sind sie ein stolzes, freundliches aber auch freiheitsliebendes Völkchen.

Dorfarchiv, Urkunden und Marktrecht

Es gibt ein sehr reichhaltiges Dorfarchiv u.a. mit vier Kaiserurkunden und sechs Landgrafenurkunden – und Freienseen besitzt Marktrechte, verliehen von Kaiser Barbarossa, als Dank für seine angenehme Nachtruhe.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Freienseen 1312, seit 1860 gibt es eine Marktordnung. Noch heute findet zwei mal im Jahr ein Markt im Ortskern statt.

Kirche

Die Kirche wird auch „Dom des Seenbachtals“ genannt. Der gotische Wehrturm stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das spätbarocke Kirchenschiff wurde um 1770 errichtet. Die Orgel stammt aus dem Jahre 1792 von Heinemann / Rühl.

Baumkirchen – mittelalterliche Siedlung

Im landschaftlich besonders reizvollen Seenbachtal mit seinen drei Mühlen findet sich die Wüstung Baumkirchen, Reste einer mittelalterlichen Siedlung, die in den 2000er Jahren Objekt eines archäologischen Forschungsprojekts war.

Die Ruine der ehemaligen Kapelle kann auf Höhe der Höresmühle besichtigt werden.

2. Weltkrieg

Während der Nazizeit bzw. im 2. Weltkrieg waren in Freienseen etwa 1200 Zwangsarbeiter in über den Ort verteilten Baracken interniert. Im ehemaligen Eisenbahntunnel, der heute durch eine Pilzzucht genutzt wird, wurden damals Rüstungsgüter und Bauteile von Hitlers „Wunderwaffe“ V2 produziert. Einige dieser Baracken sind heute noch vorhanden, davon ist eine denkmalgeschützt.

Weitere geschichtliche Notizen zu Freienseen sind in der Wikipedia zu finden.

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